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Orthodox: Learning To Dissolve (Review)
Artist: | Orthodox |
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Album: | Learning To Dissolve |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Metallic Hardcore |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 41:45 | |
Erschienen: | 19.08.2022 | |
Website: | [Link] |
Die Country-schwangere Musikhochburg Nashville im US-Bundesstaat Tennessee ist eine unwahrscheinliche Heimat für eine extreme Metal-Band wie ORTHODOX, deren drittes Album (nach dem 2017er Einstand "Sounds Of Loss" und "Let It Take Its Course" von 2020) nun bei einem der führenden europäischen Szene-Labels erscheint. Warum haben Century Media die Modern-Hardcore-lastige Combo konkret unter Vertrag genommen?
Zunächst einmal sind ORTHODOX viehisch heavy. Als Jungspunde wurden die Mitglieder zwar laut eigener Aussage von Sachen wie Linkin Park oder System of a Down beeinflusst, doch was sie nun zum dritten Mal aus dieser Inspiration gemacht haben, klingt zu ungefähr gleichen Teilen nach Code Orange, frühen Korn und Slipknot sowie amerikanischem Death Metal. Unter diesen Voraussetzungen steht und fällt das Ergebnis mit der Qualität der Riffs und dem Gefüge, das sie miteinander bilden, nicht zu vergessen den Vocals.
In dieser Hinsicht sind ORTHODOX gut aufgestellt, weil Gitarrist Austin Evans den tiefen Registern seines Griffbretts im Sekundentakt rhythmisch mitunter komplexe Power-Chord-Sequenzen (´Become Divine´) entlockt und zwischendurch auch ein paar pfiffige Lead-Ideen (´Cave In´) hat, ohne dass das Ganze je von richtigen Melodien geprägt würde. Adam Easterling brüllt, sprechsingt, raunt und heisert unterdessen meistens gut verständliche Texte über den Prozess der Selbstfindung und dessen Begleiterscheinung, wobei er dankenswerterweise auf Jonathan-Davis-mäßiges Emo-Geheul verzichtet.
Seine Kindheit und Jugend waren vermutlich nicht ganz so kaputt, aber Spaß beiseite: ORTHODOX gefallen als wohltuend Image-freie Band mit auf den zweiten Hör raffiniert gestrickter Musik, die hart ohne dicke Hose und insofern etwas für anspruchsvolle Gemüter ist, als sie ihre Songs nicht gezielt auf Pit-Action bei Konzerten hin komponieren. Selbst das Groove-Ungetüm ´Nothing To See´ führt schnell zu ausgerenkten Knochen, falls man einen Slamdance dazu probiert, und einzig der halbwegs geradlinige Thrasher ´Fast Asleep´ geht ohne Unfallgefahr über die Ziellinie.
FAZIT: Man muss sich als New-School-Metallic Hardcore-Fan (was für ein Wort…) auf die Musik von ORTHODOX einlassen und sich die vertrackte Welt der Band erschließen, ehe man seine finstere Freude an "Learning To Dissolve" haben kann. Diese hält dann aber umso länger an. Guter Stoff für Freunde von Integrity, Harm´s Way, Nails oder auch Ringworm.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Feel It Linger 04:39
- 2. Head On A Spike 03:26
- 3. Cave In 03:47
- 4. Become Divine 03:43
- 5. Digging Through Glass 03:18
- 6. Nothing To See 03:37
- 7. 1 1 7 6 2 01:43
- 8. Dissolve 03:06
- 9. Fast Asleep 04:37
- 10. All That I Am 04:06
- 11. Voice In The Choir 05:37
- Bass - Shiloh Krebs
- Gesang - Adam Easterling
- Gitarre - Austin Evans
- Schlagzeug - Mike White
- Learning To Dissolve (2022) - 11/15 Punkten
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